#INNVCEbyHandbike – Mit dem Handbike nach Venedig – Brenner

Etappe 1 & Etappe 2
Nach der langen Phase der Vorbereitung und der Anfahrt geht es endlich los…
Den  Brenner hatten wir bei der Planung als die größte Herausforderung identifiziert.
Hier würde der steilste Anstieg auf uns warten.
Im Internet wird Radfahrern geraten, mit dem Bus auf den Brenner zufahren.
Für uns natürlich keine Option. 

1. Etappe Innsbruck – Steinach

Gegen 15:00 Uhr, exakt 15:06 Uhr, sind wir dann in Innsbruck am Goldenem Dachl losgefahren, den Brenner hinauf Richtung Steinach.

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Wir hatten uns überlegt, den Brenner nicht in einer Etappe zu fahren.
Das hat sich als weise Entscheidung herausgestellt.
Nachdem wir Innsbruck hinter uns gelassen hatten, ging es gleich in die Vollen.
Wir hatten richtig zu kämpfen die Steigung am Anfang zu meistern.

Ortsende Innsbruck

Ehrlich gesagt, waren wir kurz vorm Aufgeben!
Nach knapp 5km waren wir schon richtig fertig! Zum Glück kam eine Art Parkbucht.
Wir mussten eine Pause machen und einen Energieriegel essen. Die Aussicht war toll.
Dann hielt  unerwartet ein Bus an. Der freundliche Fahrer wollte uns einsteigen lassen. Wir guckten uns kurz an und lehnten entschieden ab.
Damit war klar, wir ziehen das jetzt durch!

Erste Pause

Ich konnte mit dem Handbike teilweise nur 50m weit fahren und musste dann eine kurze Pause einlegen. Der Motor und meine Arme mussten abkühlen.
Das Problem an sehr steilen Stücken kannten wir zum Glück schon vom Brocken. Dort waren die Strecken allerdings deutlich kürzer.
Ich hatte mit einem Herrn von Alber vor der Tour darüber gesprochen.
Prinzip bedingt braucht der Motor zur Kühlung etwas Geschwindigkeit, da er Luft gekühlt ist. Ich war bergauf einfach zu langsam! 
Sein wichtigster Hinweis. Kein Wasser drauf kippen. Das zieht in den Motor und dann war es das! Deshalb habe ich halt Pause gemacht und die Landschaft genossen.

Ganz schön anstrengend!

Daniel ist immer schon etwas vor gefahren und hat an strategisch günstigen Stellen auf mich gewartet. Nach ca. 10km hatten wir dann das Schlimmste geschafft. Von da an ging es auf Harz-Niveau weiter nach Steinach. Die Landschaft war toll und belohnte uns weiter mit Weite und toller  Aussicht.

Geschafft, das härteste Stück liegt hinter uns.Tolle Ausicht von oben in das Tal!

Auf einem Parkplatz mit Blick auf die Europabrücke fanden wir einen netten Menschen, der schöne Fotos von uns gemacht hat. Danach ging es grandios weiter! 

Daniel und ich mit der Europa-Brücke im Hintergrund!

Ob ihr es glaubt oder nicht. Ich bin streckenweise mit Gänsehaut gefahren! YEAH!

Blick in ein TalBlick in ein TalBlick in ein Tal

Kurz vor Steinach, auf einer unbefestigten Strecke ist dann Daniel leider an einer Regenrinne in der Fahrbahn eingefädelt und gestürzt. Dummerweise wieder auf die linke Seite. Die Wunde aus dem Harz riss wieder böse auf. Blöd!

Wunde am Arm nach Sturz

Er hat die Zähne zusammen gebissen und die letzen Kilometer super durchgehalten.
Gaby hat uns zur Belohnung mit Radler empfangen.

Steinach OrtsschildDaniel mit RadlerIch mit Radler

Leider war dann noch ein Besuch in der Apotheke notwendig.
Er brauchte Verbandsmaterial. Gabys Einsatz!
Da Samstag war, mussten die Beiden in einen Nachbarort fahren. Daniel brauchte den eigentlich fälligen Wochenendzuschlag nicht zu bezahlen, nachdem er der Apothekerin erzählt hat, wie und warum er sich die Verletzung zugezogen hat.
Sehr nett!

Die Etappe war trotz der Strapazen sehr schön!
Der Himmel war zwar überwiegend wolkenverhangen,
aber die Aussicht war trotzdem toll. So hatten wir uns das vorgestellt.

Unser Hotel war einfach, barrierefrei und hatte zweckmäßige Zimmer. 
Nicht zu vergessen, es gab auch ein sehr leckeres Radler.
Das Handbike konnte ich im Skikeller abstellen! 

Zum Abendessen sind wir in ein nahe gelegenes Restaurant gegangen.
Tipp der Rezeption. Hat sich gelohnt, auch wenn mein Wiener-Schnitzel leider nicht die erwartete Kürbispanade hatte.  

Nach der langen Anfahrt und der echt beschwerlichen Bergetappe bin ich nach dem Essen im Hotel in einen komatösen Schlaf gefallen, der zu Anfang noch einmal kurz unterbrochen wurde. Daniel klopfte, weil er Gabys Hilfe beim Verbinden seines Armes brauchte. Danach bin ich bis zum Weckerbimmeln nicht nochmal wach geworden.
Um 8:30 Uhr wollten wir uns zum Frühstück treffen.
Das hat geklappt.

Daten zur ersten Etappe:

In ca. 3h haben wir knapp 32 km zurück gelegt und 750 Höhenmeter überwunden.

Hier die Daten aus dem Garmin:

etappe1-1etappe1-2etappe1-3

2. Etappe Steinach – Mühlbach

Das Wetter war, mit verlaub gesagt, schei*e!
Es strippte in einer Tour.
Also haben wir nach dem Frühstück unsere Regenbekleidung angezogen
und sind nach Mühlbach in Südtirol aufgebrochen.

Es regnet in strömen. Wir starten trotzdem...

Das Stück hoch auf den Brenner war noch mal gut anstrengend, aber lange nicht so heftig wie am Vortag. Die Aussicht war phänomenal!

Blick auf die Brenner-Autobahn

Auf dem Brenner haben wir ein obligatorisches Grenzbild an der Mamorsäule gemacht.

Auf dem Brenner!

An der Stelle merkten wir dann, dass wir Flachlandtiroler sind. Es war a*schkalt und wir schlecht angezogen. Jetzt kam Gabys große Stunde! Wir haben sie per Whatsapp gebeten uns auf einem Parkplatz am Brenner zu treffen, damit wir warme Sachen anziehen können. Daniel stellte sich an die Straße damit Gaby die richtige Einfahrt zum Parkplatz findet. Was für ein Glück, das er eine auffällige Jacke hat. Gaby hat ihn eher gesehen als unsere Nachricht. Gut gemacht! 
Mit Pullover, Wärmestrümpfen und trockenen Handschuhen eingedeckt, konnten wir dann die Tour fortsetzen. 
Die Strecke ist recht angenehm zufahren. Der Radweg war gut und es regnete nicht mehr durchgehend. 

Kleine Kapelle unterwegs.

Der Weg führte uns weiter über Sterzing.
Dort hat uns das Navi direkt durch die historische Altstadt geleitet.
Das war der Brüller! In der gesamten Altstadt war kein Durchkommen, weil dort das Knödelfest statt fand. Die ganze Altstadt war quasi eine Fressmeile und komplett mit Esstischen vollgestellt.
Wir sind dann weiter und waren froh Richtung Venedig zufahren. Es gab Stellen mit richtig Steigung, zum Glück in die andere Richtung!
Ordentliche Steigung 17% zum Glück in die andere Richtung...

Kurz vor dem Ziel wurde es dann doch noch mal anstrengend.
Es ging recht ordentlich bergauf.

Aussicht!

Am Zielort angekommen fanden wir eine etwas aufgelöste Gaby.
Das Handy-Navi wollte sie einfach nicht nach Mühlbach führen.
Zum Glück hatte sie noch ihren alten Garmin mit.

Schade das es immer mal wieder wie doof geregnet hat, es war eine sehr schöne Strecke.

Ortsschild Mühlbach

Das Hotel war sehr nett.
Unsere nassen Sachen wurde vom Personal für uns getrocknet!
Das mal Service! Die Räder konnten wir in einer Garage unterstellen. Perfekt!

Das Essen war auch sehr lecker.
Da wir in Sterzing die Knödel verpasst hatten, haben wir das dann eben hier nach geholt!

Der Chef hat uns dann noch erzählt, dass alle erst sehr skeptisch waren als der Fahrradweg gebaut werden sollte. Heute freuen er sich über die vielen Gäste.

Nach einem guten Frühstück sind wir dann wieder aufgebrochen.

Hier geht es zur Etappe 3

Daten zur zweiten Etappe:

Diesmal sind wir bei 3,5h Fahrtzeit  66km gefahren und haben 777 Höhenmeter überwunden.

Hier die Daten aus dem Garmin:
etappe2-1etappe2-2etappe2-3

 

 

2 Gedanken zu „#INNVCEbyHandbike – Mit dem Handbike nach Venedig – Brenner

  1. Moin Björn!
    Was für ein interessanter Bericht!
    Bin echt beeindruckt!!
    Muss wirklich unglaublich gewesen sein, von der langen intensiven Vorbereitungszeit und dann tatsächlich die Durchführung mit der ganzen Anstrengung und den vielen tollen Erlebnissen und Erfahrungen!
    Und ihr habt diese Tour tatsächlich geschafft!!
    Super!!
    Davon ein bisschen mitzubekommen macht auch Mut!!
    Danke für den tollen Bericht mit den vielen schönen Bildern!
    Toll!!

    • Ahoy Monika,

      vielen Dank für Deinen schönen Kommentar!
      Es freut mich, dass dieser gelesen wird und Dir gefällt.
      Ja, es war echt toll, vor allem nach dem vielen hin und her die Tour zufahren. Wenn es Dir ein bisschen Mut macht finde ich das toll. Aus genau diesem Grund schreibe ich über die Tour!

      Björn

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